Grenzgebiete der Psychologie, Parapsychologie (5.21)

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Abschluss des-Systems der Sondersammelgebiete mit Ende des Förderprogramms am 31.12.2015
Allgemeine Informationen zum Übergang in die DFG-Förderung für Fachinformationsdienste

Allgemeine Informationen

Die Betreuung des Sondersammelgebietes Parapsychologie erfolgt - in Zusammenarbeit mit dem Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) - durch die Universitätsbibliothek Freiburg.

Alle Bestände der Bibliothek des IGPP mit Ausnahme der Signaturengruppen A (Handapparat) und Z (Zeitschriften) befinden sich in der Universitätsbibliothek Freiburg und sind dort ausleihbar. Der aktive Leihverkehr wird über die Universitätsbibliothek (Sigel 25) abgewickelt.

Die Gründung und der Aufbau der Bibliothek des IGPP sind eng verknüpft mit der Entwicklung der institutionalisierten parapsychologischen Forschung in Freiburg i. Br.

1950 eröffnete Professor Hans Bender (1907-1991) das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, das in der Anfangsphase durch eine Stiftung der Schweizer Biologin und Parapsychologin Dr. Fanny Moser (1872-1953) eine entscheidende Förderung erfuhr. Dem Institut wurde testamentarisch ihr wissenschaftlicher Nachlaß sowie ihre knapp 2000 Bände umfassende Bibliothek vermacht, die z.T. seltene Erstausgaben aus der Frühgeschichte des Mesmerismus und Magnetismus, des Spiritismus und Okkultismus enthält und als Moser-Bibliothek mit einer separaten Aufstellung inkorporiert wurde.

Zum Grundstock der damaligen Bibliothek gehörte ferner die ca. 2500 Bände umfassende Sammlung des Freiherrn Albert von Schrenk-Notzing (1862-1929), eines Münchner Arztes und Psychotherapeuten, der als Erforscher des "Physikalischen Mediumismus" (Telekinese und Materialisationsphänomene) in die Annalen der Parapsychologie eingegangen ist.

Im Jahr 1954 wurde Hans Bender an der Universität Freiburg ein planmäßiges Extraordinariat für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie übertragen, das 1967 in ein Ordinariat für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie umgewandelt wurde. Zugleich wurde dem Psychologischen Institut der Universität Freiburg eine gleichnamige Abteilung angegliedert. Nach der Emeritierung Benders (1975) wurde Professor Johannes Mischo (1930-2001) Lehrstuhlinhaber, der bis 1998, dem Jahr seiner Emeritierung, das Fach Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie in Forschung und Lehre vertrat.

Zwischen 1991 und 2001 war Mischo zusätzlich Direktor des unabhängigen Instituts. Neuer IGPP-Direktor seit 2001 ist Professor Dr. Dieter Vaitl, der an der Universität Gießen einen Lehrstuhl für Klinische und Physiologische Psychologie innehat.

Dank des Zuflusses von Stiftungsgeldern zählt das Freiburger Institut mit über 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern zur weltweit größten Einrichtung, was die Grenzgebietsforschung betrifft.

1970 begann mit Hilfe der Stiftung Volkswagenwerk der systematische Ausbau und die Erschließung einer möglichst vollständigen Literatursammlung auf dem Gebiet der Parapsychologie und angrenzender Themenbereiche. Diese wird seit 1973 von der Deutschen Forschungsmeinschaft im Rahmen ihres Förderprogramms für Spezialbibliotheken fortgeführt. Die Bibliothek kooperiert eng mit der Universitätsbibliothek Freiburg, die als Bewilligungsträger der DFG-Förderung seit dem 1. Januar 2011 für die Betreuung des neu geschaffenen Sondersammelgebiets Parapsychologie zuständig ist. Die jährliche Zuwachsrate liegt bei 1000 Bänden.

Weitere Informationen über die Arbeitsschwerpunkte des Instituts (Forschung, Beratung, Information/Dokumentation) finden Sie über die Homepage des Instituts.

Darstellungen zur Geschichte der Bibliothek:

Bauer, E. (1977). Okkulte und parapsychologische Literatur. In: Librarium, 20, 208-226.

Bauer, E. (1986). Ein noch nicht publizierter Brief Sigmund Freuds an Fanny Moser über Okkultismus und Mesmerismus. In: Freiburger Universitätsblätter, 25 (93), 93-110.

Bauer, E.; Lucadou, W. v. (1987). Parapsychologie in Freiburg - Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie, 29, 241-282.

Veröffentlchungen zu den Beständen:

Bauer, E. (1994). Bibliothek des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. In: Kehr, W. (Hrsg.). Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Band 7 (S. 184-186). Hildesheim, Zürich, New York: Olms-Weidmann.

Bauer, E. (Hrsg.) (1987). Bibliographie der Zeitschriftenliteratur der Spezialbibliothek "Parapsychologie/Grenzgebiete der Psychologie". In: Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie, 29, 113-240.

Schümmer, V. (1995). Die retrospektive Katalogisierung des Gesamtbestandes der Bibliothek des "Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene", Freiburg im Breisgau, in den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund. In: Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie, 37, 227-233.

Zu welchen Themen und Fachgebieten wird gesammelt?

Zu diesem Sondersammelgebiet gehören

  • Systematische und möglichst vollständige Erfassung des internationalen Schrifttums, das sich mit dem Gesamtgebiet parapsychologischer Forschung befasst. Darunter fallen spontane paranormale Erfahrungen (z.B. Telepathie, Hellsehen, Präkognition und Prophetien, Psychokinese, Erscheinungen, Ahnungen, Spuk- und Poltergeistphänomene), wie auch Feldstudien, Laborexperimente und theoretische Modelle einschließlich ihrer Entwicklung, Methoden, Ergebnissen, Problemen, Kontroversen und interdisziplinären Aspekten
  • Psychologische Grenzerfahrungen (z.B. Außerkörperliche Erfahrungen, Nahtoderfahrungen, Luzide Träume, Multiple Persönlichkeiten)
  • Erfassung des gesamten Spektrums der "Grenzwissenschaften": z.B. Okkultismus und Spiritismus ("okkulte Praktiken", Pendel, Jenseitskontakte, mediale Kundgaben, Wiedergeburtserinnerungen, Tonbandeinspielungen, Channeling u.ä.)
  • Esoterik und New-Age-Literatur
  • Wünschelrute und Radiästhesie ("Erdstrahlen")
  • Geistige/Spirituelle Heilung und Paramedizin
  • Astrologie
  • Chirologie
  • Magie, Besessenheit, Hexen/Dämonen
  • Geheimbünde, Sekten, Logen
  • Kabbala, Numerologie, Symbolistik
  • Divinations- und Orakelpraktiken (Tarot, I Ging)
  • UFO-Forschung
  • Zauberkunst und Tricktäuschung
  • "Anomalistik" (einschließlich der "Forteana", den nach Charles Fort benannten Phänomenen), z.B. Kryptozoologie, Atlantis, Bermuda-Dreieck, Astro-Archäologie u.ä.


Welche Literatur wird gesammelt?

Beschafft wird gemäß den DFG-Richtlinien so umfassend wie möglich spezielle ausländische Literatur. Ergänzend dazu werden die deutschen Publikationen in Eigenleistung von der Bibliothek erworben. Neben Büchern und Zeitschriften werden auch digitale Online-Medien sowie weitere Informationsträger wie Mikroformen und CD-ROMs gekauft. Letztere werden jedoch nur mit besonderer Antragstellung durch die DFG unter der Voraussetzung finanziert, dass sie online nicht verfügbar sind.

Ausführliche Informationen zu den Erwerbungsgrundsätzen finden Sie im Abschnitt DFG-Richtlinien.

Für das SSG gelten insbesondere folgende Einschränkungen:

  • Publikationen zu den ehemaligen Kolonien gehören zum SSG nur dann, wenn sie dessen Beziehungen zur Kolonie darstellen oder die Kolonialverwaltung behandeln.
  • Literarische Texte werden als Quellenwerke erworben. Bei Trivialliteratur ist eine Beschränkung auf einige Beispiele vorgesehen, was auch für Kinder- und Jugendliteratur u.a. Literaturgruppen gilt.
  • Rein juristische Abhandlungen und Publikationen sind Gegenstand des SSGs Rechtswissenschaft (z.B. Verfassung, Verwaltung, Hochschulrecht, etc.)
  • Lehrbücher, Grammatiken, Kompendien und Anthologien werden nur erworben, soweit sie als Quellen für wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich sind und Universitätsstandard besitzen.
  • Materialien, die von Parteien, Gewerkschaften und ähnlichen Verbänden selbst herausgeben werden (nicht-konventionelle Publikationen) werden in erster Line von ausgewählten Spezialbibliotheken erworben.
  • Dissertationen aus den USA werden nur gekauft, wenn sie im Fernleihverkehr angefordert werden.
  • Sondersammelgebietsliteratur der Erscheinungsjahre 1800-1950 kann im Rahmen von ergänzenden Maßnahmen gekauft werden, sofern es sich um einschlägige Quellenliteratur handelt und Leihverkehrsbestellungen darauf negativ beschieden worden sind.
  • ausführliche Informationen finden Sie im Abschnitt: DFG-Richtlinien


SSG-Literatur recherchieren & beschaffen...

DatenBankInfoSystem (DBIS)

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Neben dem Katalog Ihrer Bibliothek oder dem Katalog mit der SUB Hamburg, in dem die gesamte SSG-Literatur nachgewiesen ist, empfiehlt sich für die Literaturrecherche stets ein Blick in die zahlreichen bibliographischen oder Aufsatzdatenbanken. Welche Datenbanken für Ihr Themengebiet von Interesse ist, erfahren Sie in dem DatenBankInfoSystem (DBIS), dem zentralen Nachweissystem für frei zugängliche und lizenzpflichtige Datenbanken.


Nationallizenzen

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Seit 2004 fördert die DFG den Erwerb von Nationallizenzen, die Wissenschaftlern, Studierenden und wissenschaftlich interessierten Privatpersonen den kostenlosen Zugang zu Datenbanken, digitalen Textsammlungen und elektronischen Zeitschriften ermöglicht. Um den Dienst nutzen zu können, ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. In dem Nachweisinstrument DBIS (siehe oben) sind die Datenbanken, für die eine Nationallizenz erworben wurde, extra gekennzeichnet, darunter u.a. :


Fernleihe & Lieferdienst

  • Fernleihe über Ihre Bibliothek:
    Bücher, Medien und Zeitschriftenaufsätze aus dem SSG-Bestand (und darüber hinaus) können über Sie über den Online-Fernleih-Service Ihrer Bibliothek bzw. über die Verbundübergreifende Fernleihe, an der inzwischen alle deutschen Bibliotheksverbünde teilnehmen, bestellen. Bitte beachten Sie, dass bei der Verbundübergreifenden Fernleihe die Bestellung von Kopien aus Büchern/Medien sowie die Bestellung von ganzen Zeitschriftenbänden nicht möglich ist. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer lokalen Bibliothek über die Bestellmöglichkeiten vor Ort. Die Bereitstellung der Medien sollte i.d.R. innerhalb von 2 bis 3 Wochen erfolgen. Für die Bereitstellung der Literatur wird i.d.R. eine geringe Bearbeitungsgebühr erhoben.
  • Subito - direkter Dokumentschnelllieferdienst:
    subito, ein gemeinnütziger, eingetragener Verein mit Sitz in Berlin, ist ein Dokumentlieferdienst wissenschaftlicher Bibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unabhängig vom Wohnort können sich alle, die Literatur zu Studienzwecken, für Forschung und Lehre etc. benötigen, direkt oder über eine Bibliothek an subito wenden. Als subito-Bibliothek erstellen wir für Sie Kopien von Aufsätzen aus gedruckten Zeitschriften oder aus Büchern und schicken Ihnen diese direkt zu. Eine Ausleihe von Büchern ist ebenfalls über subito möglich. Die Bearbeitungszeit liegt 1-3 Tagen (für Eil- bzw. Normaldienst), bei Postversand zuzüglich Postlaufzeit. Die Preise sind gestaffelt und abhängig von der Kundengruppe, Bearbeitungszeit und Lieferweg (elektronischer Versand, Post, Fax) ab 6,50 EUR für Zeitschriftenaufsatz-Kopien, ab 9,- EUR für Bücher.
    Bestellungen und weitere Informationen über: www.subito-doc.de


Elektronisches Publizieren: der Dokumentenserver Ihrer SSG-Bibliothek

Seit einigen Jahren bauen die SSG-Bibliotheken mit Unterstützung der DFG fachliche Repositorien, den so genannten Dokumentenserver auf. Dies ist die logische Konsequenz aus dem sich stark verändernden Publikations- und Rezeptionsverhalten der Wissenschaft, die vermehrt ihre wissenschaftlichen Ergebnisse im Internet publiziert. Neben der konventionellen Literatur, die über den Buchhandel zu beziehen ist, hat insbesondere die online publizierte "Graue Literatur" an Bedeutung gewonnen. Um für diese Dokumente die Sichtbarkeit zu erhöhen, eine Zitierfähigkeit zu ermöglichen, die Auffindbarkeit über Suchmaschinen und Nachweisdienste zu verbessern und nicht zuletzt dauerhaft einen freier Zugang zu öffentlich finanzierten Forschungsergebnissen zu garantieren, speichern die SSG-Bibliotheken eine Kopie der Dokumente auf einem ihrer Server, katalogiersieren sie nach bibliothekarischen Standards und übergeben sie dann der Langzeitarchivierung. Der Dokumentenserver für das SSG Spanien.Portugal befindet sich noch im Aufbau. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Fachreferenten Dipl.-Psych. Eberhard Bauer.
Ausführliche Informationen zum Thema OpenAccess: http://Open-Access.net