DFG-Nationallizenzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Juli 2009, 14:35 Uhr

Die verteilte Nationalbibliothek
Kategorie Verteilte Nationalbibliothek wurde nicht gefunden
Nationallizenzen.gif
Internet
www.nationallizenzen.de
www.dfg.de/lis/nationallizenzen

Seit einigen Jahren bieten Verlage digitale Medien in größerem Umfang als Campuslizenz für Universitäten an. Bei den kommerziellen digitalen Medien war und ist ein zentrales Problem für die Informationsversorgung der Forschung, daß damit – anders als bei gedruckten Büchern via Fernleihe – ein überregionaler Zugriff nicht möglich war. Die DFG und die Bibliotheken des Systems der überregionalen Literaturversorgung haben in verschiedenen Projekten und zahlreichen Gesprächen mit Verlagen nach Lösungen gesucht, um allen Wissenschaftlern in Deutschland den flächendeckenden Zugriff auf fachlich interessante digitale Medien zu ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit 2004 spezielle Fördermaßnahmen zum Erwerb deutschlandweit verfügbarer elektronischer Ressourcen aufgelegt. Auf diese Weise konnten bislang mehr als 70 Nationallizenzen für umfangreiche digitale Textsammlungen, retrospektiv digitalisierte Zeitschriftenarchive bedeutender Wissenschaftsverlage, Fachdatenbanken und Nachschlagewerke abgeschlossen werden. Dazu zählen etwa die „Eighteenth Century Collection Online“, d.h. über 150.000 in Großbritannien erschienene Drucke des 18. Jahrhunderts im Volltext, das mehrere Millionen Kurzbiographien umfassende Nachschlagewerk „World Biographical Information System“ oder das Zeitschriftenarchiv des Springer-Verlags.

Der Zugriff erfolgt auf zweierlei Art und Weise. Zum einen werden alle deutschen Hochschulen, Regional- und Landesbibliotheken sowie vielfach auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zur Nutzung über ihre Institution zugelassen. Um aber darüber hinaus auch jenen Interessierten Zugang zu den national erworbenen Medien zu verschaffen, die keine Universitäts- oder Landesbibliothek in ihrer Nähe haben, ermöglichen viele der Verträge auch die Zulassung privater Einzelnutzer, die sich über diesen kostenlosen Service ihrer Sondersammelgebietsbibliothek informieren können.

Ergänzend zu den Nationallizenzen bieten die Virtuellen Fachbibliotheken auch den überregionalen Zugang zu weiteren elektronischen Ressourcen über ein Pay-Per-Use-Verfahren an. Damit können Nutzer gegen ein moderates Entgelt auch auf kommerzielle Medien zugreifen, die sich derzeit nicht als Nationallizenzen erwerben lassen. Die Bayerische Staatsbibliothek und die TIB Hannover stellen hierfür technische Plattformen zur Verfügung.

Mittlerweile stehen über 70 digitale Sammlungen zur Verfügung. Die jeweils vollständigen Listen finden Sie bei der zuständigen Virtuellen Fachbibliothek. Hier sei eine Auswahl der wichtigsten genannt:

Digitale Textcorpora:

  • Acta Sanctorum
  • Digital Library of Classic Protestant Texts und Digital Library of the Catholic Reformation
  • Early American Imprints (36.000 Titel)
  • Early English Books Online (125.000 Titel)
  • Eighteenth Century Collection Online (150.000 Titel)
  • Library of Latin Texts
  • Making of Modern Law (21.000 Titel)
  • Making of the Modern World (61.000 Titel)
  • Patrologia graeco-latina

Digitale Zeitschriftenarchive und Zeitungen:

  • ACS Journal Legacy Archives 1879-1995 • Oxford Journals Digital Archive
  • AIP Digital Archive 1930-2004 • Periodicals Archive Online
  • Annual Reviews Electronic Back Volume Collection • RSC Archive 1841-2004
  • Biological Abstracts Archive 1969-2004 • Springer Online Journal Archive 1860-1996
  • China Academic Journals • The Times Digital Archive
  • Elsevier Journal Backfiles on Science
    Direct 1934-1994
  • Times Literary Supplement 1902-1990
  • Wiley InterScience Backfile Collections

Faktendatenbanken: • World Biographical Information System